Freitag, 18. Dezember 2009

TURBOSTAAT @ Keller Klub

Was? Turbostaat im Keller Klub? Da muss ich hin. Zugegeben, ich war skeptisch. Wie bringen die Jungs wohl die Energie der Platten auf die Bühne? Können die das?

Den Anfang macht die Band 206. Noch nie gehört. Sie sind zu dritt. Es geht los. WOW! Also die drei Buben gehen gleich von Anfang an nach vorne. Timm singt und spielt Gitarre. Der Gesichtsausdruck und die zuckenden Bewegungen - ich attestiere eine gewisse Ähnlichkeit mit Mick Jagger. Nur mit Gitarre. Frit am Bass nimmt mich gleich mit. Die Bassläufe sind richtig gut.Irgendwas zwischen The White Stripes und den Beatles. Überhaupt sind die ersten Songs sehr basslastig. Gefällt mir. Überhaupt eine sehr tighte Band. Sie haben Spaß. Das Publikum ist leider sehr zurückhaltend. Dicht gedrängt stehen sie vor der Bühne aber bewegen sich kaum. Schade. Trotzdem - die Jungs rocken. Es gibt keine Zugabe...


"Der Nordmensch an sich ist ein seltsamer", so heißt es in der Turbostaat-Biografie auf der Homepage Ihrer Plattenfirma Warner. Turbostaat sind 'Unterwegs im Dezember'. Und wie sie das sind. Die Jungs haben mächtig Hummeln im Hintern. Die Show ist von Anfang bis Ende richtig gut. Dass die fünf Nordlichter Spaß haben, ist nicht zu übersehen. Eine perfekt aufeinander abgestimmte Combo rockt was das Zeug hält. Sie nehmen das Publikum mit.

Das Publikum übrigens: ein recht bunt gemischter Haufen von 9-99. Soetwas macht eine Band dann gleich noch eine ganze Ecke sympathischer, wenn sie verschiedene Altersgruppen unter einem Dach vereinen kann und es nicht DIE Szene gibt. Sehr schön.


Es rappelt so richtig im Keller. Der nahezu ausverkaufte Keller feiert Punkrock wie es sich gehört. Mir war nicht ganz bewusst, was für eine Fangemeine Turbostaat haben. Lauthals werden die eingängigen Refrains mitgesungen, mitgegrölt und ich bin doch sehr überrascht, dass die Texte Live in der Tat glaubhaft rüberkommen. Punkrock mit Aussage. Wo gibt es das heute noch? Keine hohlen Phrasen oder ausgelutschte im-Staat-ist-alles-scheiße Parolen. Wirklich: man kann die Ernsthaftigkeit spüren, die in "Haubentaucherwelpen" oder "Harm Rochel" stecken. Sie erzählen Geschichten.

Populärer Punk fernab von einfältigem Gedudel á la Ärzte. Auch nicht zu vergleichen mit Tomte oder Tocotronic, bei denen man sich manchmal ernsthaft fragt, ob der Sinn eines Textes immer so unverständlich verschachtelt werden muss und erst eine umfangreiche Textanalyse nötig ist, um zu verstehen, was eigentlich gesagt werden will.

Turbostaat sind toll. Turbostaat sind groß. Ich bin gespannt auf das Album 2010.

1 Kommentar:

  1. aber hallo! unverhofft kommt oft und so... schön!
    bin gespannt was es in zukunft noch so alles hier geben wird :)

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